SXEU31 DWAV 191800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Donnerstag, den 19.06.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Im Nordosten anfangs windig. Sonst trockenes und zunehmend heißes Sommerwetter mit steigender Waldbrandgefahr. Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... überquert den Osten von Deutschland eine seichte und wetterinaktive Kaltfront südostwärts. Postfrontale Radiosondenaufstiege zeigen eine vertikale Streckung der bodennahen Mischungsschicht bis auf über 1km AGL, was sich in Form reger, allerdings auch seichter Konvektion äußert (Inversionshöhe rund 800 hPa in der Maximalen.) 850 hPa Winde um 30 kt bringen dem Nordosten bis zum Abend in Verbindung mit der Durchmischung einen starken bis steifen Wind aus Nordwest (Bft 6 bis 7), exponiert an der See sind auch einzelne stürmische Böen (Bft 8) nicht ausgeschlossen. Zum Abend erfolgt dann aber mit Nachlassen des Höhenwindes eine allmähliche Windabschwächung. Ansonsten verlaufen der Nachmittag und Abend freundlich oder sonnig und trocken. Die abendlichen Werte liegen im gesamten Norden bei 18 bis 21 Grad, im Küstenumfeld auch etwas darunter. Entlang und südlich der zentralen Mittelgebirge bleibt es mit 23 bis 28 Grad überwiegend sommerlich warm und das bei einem schwachen bis mäßigen Wind aus Nord, im Südwesten aus Nordost. In der Nacht zum Freitag steigt der Luftdruck im noch andauernden seichten KLA Regime über dem Norden und Osten weiter an, während der Rest des Landes peripher der Höhenkeilachse liegt, die sich von Belgien südwärts nach Frankreich erstreckt. Somit verläuft die Nacht meist klar und trocken bei Minima von 9 bis 5 Grad im Norden und Osten sowie 15 bis 10 Grad im Süden. Der Wind kommt im Nordosten mäßig bis frisch aus Nordwest und sonst schwach bis mäßig aus Nordost. Im oberen Bergland frischt der Wind aus Nordost zeitweise etwas stärker auf. Freitag ... verbleibt Deutschland im Einfluss des Höhenkeils sowie des Bodenhochs ZORA, sodass keine Änderung des ruhigen Wetters zu erwarten ist. Die Sonne scheint häufig den ganzen Tag, nur im Nordosten mit seichter und lockerer Konvektion garniert. Eine im Tagesverlauf nach Belgien ziehende Welle in der oberen Troposphäre induziert innerhalb der Numerik ab dem Nachmittag im Westen recht ausgedehnte hohe Bewölkung, was ein bisschen zu aggressiv erscheint. Zwar driften die hohen Wolkenfelder nicht in einen kräftigen Keil, allerdings weiterhin in anhaltendes leichtes Absinken, sodass real wohl nur zeitweise dünne Cirrenfelder vorüberziehen dürften. Ob diese großartig die Sonneneinstrahlung dämpfen bleibt zu hinterfragen. Die Maxima liegen im Norden und Osten zwischen 20 und lokal 25 Grad und sonst zwischen 25 und 31 Grad. Der Wind kommt schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost. In der Nacht zum Samstag zieht die Höhenwelle unter Weiterbildung in ein schwaches Höhentief über den Südwesten von Deutschland zu den Alpen. Induzierter Geopotenzialabbau sowie die geringe Hebung auf synoptischer Skala dürften für einige dichtere Wolkenfelder über der Mitte und dem Süden gut sein. Es bleibt trocken. Sonst verläuft die Nacht klar. Die Minima liege zwischen 16 Grad am Oberrhein und 7 Grad in Brandenburg. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC Samstag ... verstärkt sich der Höhenkeil erneut, wobei dieser durch einen Trog über dem Nordostatlantik gestützt wird und in den eine heiße Luftmasse aus Südwesteuropa strömt. Bis zum Abend steigen die 850 hPa Temperaturwerte im Südwesten auf 17 Grad, während sie im Osten noch bei 13 Grad verweilen. Bei nahezu ungehinderter Einstrahlung sollte somit im gesamten Westen ein heißer Tag mit Maxima von 30 bis 34 oder lokal auch mal 35 Grad bevorstehen, während es sonst mit 25 bis 30 Grad hochsommerlich warm wird. Der Wind kommt schwach bis mäßig aus östlicher Richtung, dreht zum Abend im Westen aber mehr auf Süd zurück. Die Nacht zum Sonntag wandert der Höhenkeil über uns hinweg nach Osten und sorgt für eine trockene und meist klare Nacht. Im Nordwesten ziehen zeitweise dünne hohe Wolkenfelder vorüber. Die Minima liegen im Westen etwas über 15 Grad und gehen in Richtung Niederbayern auf 8 oder 9 Grad zurück. Der Wind kommt meist schwach aus Süd. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Numerik hat die synoptische Entwicklung insgesamt sehr gut im Griff. Einzig die Passage der Welle bzw. Bildung eines schwachen Höhentiefs in der Nach zum Samstag wird noch etwas variabel gezeigt. UK10 und GFS bringen das Tief kompakt zu den Alpen, während ICON und EZ Teile der Energie nach Osteuropa abdriften lassen mit weniger Restenergie, die zu den Alpen geführt wird. Letztendlich ist das aber nur dahingehend interessant, wie ausgedehnt die nächtliche Bewölkung im Süden ausfällt. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Helge Tuschy